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  • Veröffentlichungsdatum 19.08.2024

Delegation aus Südkorea zu Besuch im Werner-Bockelmann-Haus

Wie ist die Versorgung in der Pflege in Berlin organisiert? Wie gehen Pflegeeinrichtungen mit dem Fachkräftemangel um? Wie ist die Pflege finanziert und welche Angebote gibt es konkret in der Pflege?

Mit diesen Fragen kam am 8. August auf Einladung des Bundesministeriums für Gesundheit eine Delegation aus Südkorea zu Besuch ins Werner-Bockelmann-Haus gemeinnützige GmbH in der Bundesallee.

Die Gruppe, bestehend aus zwei Wissenschaftlerinnen und zwei Mitarbeitenden des nationalen koreanischen Krankenversicherungsdienstes, besuchte verschiedenen Bereiche der Einrichtung, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Los ging es in der Musterwohnung im betreuten Wohnen. Hier zeigte sich die Delegation sehr interessiert an Mietpreisen und Lebenshaltungskosten in Berlin. Anschließend folgte der Besuch der Tagespflegeeinrichtung „Jakob und Adele“ im Erdgeschoss. Die Einrichtungsleitung führte durch die Räumlichkeiten und stellte sich den vielen Fragen der Delegation. Insbesondere zur Arbeitsorganisation, zur Finanzierung und zur Personalvorhaltung in einer Tagespflege stand die Einrichtungsleitung Frau Wagner Rede und Antwort. Die Delegation stattete der Gymnastikgruppe einen Besuch ab, besichtigte die barrierefreien Badezimmer und kam gerade rechtzeitig in den begrünten Innenhof, um der Sing-Gruppe zuzuhören.

Dazu gab es eine Gesprächsrunde zum fachlichen Austausch mit dem Geschäftsführer des Werner-Bockelmann-Haus Thomas Böhlke, dem Verwaltungsleiter Lars Gustafson und unserer Fachreferentin Eva-Maria Riegel. „Auch bei uns in Korea gibt es Tagespflegeangebote – aber nicht so schön wie hier“, äußerte sich eine der Besucherinnen beeindruckt.
Darauf folgte die Besichtigung der stationären Einrichtung sowie des geschützten Demenzbereichs. Auch hier wurde viel gefachsimpelt und man kam mit Mitarbeitenden sowie Bewohnerinnen und Bewohnern ins Gespräch. Frau Riegel stellte sich als Demonstrationsobjekt für die in allen Bewohnendenzimmern der Einrichtung installierten Deckenlifter zur Verfügung und wurde vor den Augen der staunenden Gäste vom Bett in den Stuhl transferiert.
Auch hier fand während der Besichtigung ein reger fachlicher Austausch statt, bei dem die Dolmetscherin teilweise Probleme bekam, die gegenseitigen Fragen und Antworten simultan zu übersetzen.

Die koreanischen Besucher zeigten sich sehr beeindruckt über die hohe Individualität und Bedürfnisorientierung der professionellen Langzeitpflege in Deutschland.
„In Seoul gibt es nur eine staatliche vollstationäre Altenpflegeeinrichtung. Dort ist vom Schlafanzug bis zum Toilettengang alles durchorganisiert.“, berichtete eine Teilnehmende.
Nach dem Rundgang über die verschiedenen Bereiche des Werner-Bockelmann-Hauses gab es im großen Speisesaal ein reichhaltiges Mittagessen, welches die Einrichtung in der eigenen Küche wie dort üblich frisch zubereitet hatte. Zur Auswahl standen Schnitzel oder Schweinesülze, Gemüse und Kartoffeln, die vegetarischen Teilnehmenden erhielten Pfannkuchen sowie zum Nachtisch als Dessert rote Grütze, welche der Delegation völlig unbekannt war.

Zum Abschluss fand im großen Konferenzraum ein Fachaustausch statt, der sich um die Unterschiede zwischen dem Deutschen und dem Koreanischen Pflegesystem drehte. Hier wie dort gibt es komplexe Systeme zur Finanzierung der Pflege sowie der Pflegeausbildung.
Ein spannender Einblick in zwei unterschiedliche Systeme der Altenpflege, wobei festgehalten werden kann, dass es auch in Korea große Herausforderungen bezüglich des demografischen Wandels sowie der Gewinnung von Fachkräften gibt.

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