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  • Veröffentlichungsdatum 17.05.2024

60 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr: Freiwilligendienste stärken die Zivilgesellschaft

Über die Bedeutung von Freiwilligendiensten und Forderungen

© Holger Groß

Jedes Jahr leisten mehr als 13.000 Freiwillige ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) bei den Paritätischen Freiwilligendienstträgern bundesweit. Nun wird das FSJ 60 Jahre alt. Damit hat es eine lange Tradition, ist aber mitnichten überflüssig.

Ganz im Gegenteil: Als Verband der freien Wohlfahrtspflege begrüßt der Paritätische Berlin, dass es das FSJ gibt. Denn sich freiwillig zu engagieren, stärkt die Persönlichkeit und hilft berufliche Lebenswege zu formen. Darüber hinaus fördert das FSJ bei jungen Menschen ein tieferes Verständnis für gegenseitige Unterstützung. Freiwilliges Engagement stärkt unsere Zivilgesellschaft, was angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen für unsere Demokratie besonders wichtig ist.

Für den Paritätischen Berlin steht fest, dass das FSJ ein freiwilliger Dienst für die Gesellschaft ist. Dies ist besonders wichtig im Hinblick auf die historische Belastung durch den Nationalsozialismus, der den Pflichtgedanken gegenüber der Gemeinschaft stark betonte. Unser Grundgesetz lehnt jegliche Zwangsdienste – mit Ausnahme der Landesverteidigung – ab. Engagement lässt sich nicht erzwingen, vielmehr kann es so gestaltet werden, dass es attraktiver ist. Eine erneute Debatte über finanzielle Kürzungen im Bundeshaushalt in Bezug auf das Freiwillige Soziale Jahr schadet dem freiwilligen Engagement und damit dem Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.

Statt Kürzungen fordern wir:

  • Regelhafte finanzielle Absicherung der Freiwilligendienste im Bundeshaushalt
  • Kleinere Betreuungsgruppen, um Inklusion zu ermöglichen 
  • Deutlich stärkere Öffentlichkeitsarbeit, z.B. bei Berufs- und Studienberatungen
  • Anrechnung auf Ausbildung und Studium 
  • Erhöhung der Taschengelder aufgrund von gestiegenen Lebenshaltungskosten

Und dennoch: Freiwilligendienste sind nicht die Lösung, um Lücken im Versorgungssystem zu schließen. Sie sind Kernelement unserer lebendigen Zivilgesellschaft.

Kontakt

Anne Jeglinski
Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke / Innovation und Wirkung
Telefon: 030 86 001-601
E-Mail: jeglinski[at]paritaet-berlin.de